Migräne erkennen und behandeln – Ursachen & Symptome
Pulsierende Kopfschmerzen, anfallsartig auftretend & oft nur halbseitig. Mehr als eine Milliarde Menschen weltweit leiden an Migräne, davon allein in Österreich eine Million. Der heftige Kopfschmerz zusammen mit Begleitsymptomen, wie Übelkeit, Licht- und Geräuschempfindlichkeit, kann den Alltag der Betroffenen erheblich beeinträchtigen. In diesem Artikel erfahren Sie alles über Ursachen, Symptome und was wirklich gegen Migräne hilft.
Was ist Migräne?
Migräne äußert sich durch Anfälle von starken, pulsierenden Kopfschmerzen, die durch verschiedene Auslöser bzw. Trigger ausgelöst wird. Die meisten Betroffenen leiden unter einer episodischen Migräne; die Anfälle treten in regelmäßigen Abständen auf. Im schlimmsten Fall haben Menschen mit Migräne eine chronische Form, bei der die Kopfschmerzen über mehr als drei Monate hinweg wiederkehrend auftreten. Oft wird Migräne mit normalen Spannungskopfschmerzen verwechselt, sodass der Gang zur Ärztin oder zum Arzt ausbleibt. Kopfschmerzen können zudem auf einen möglichen Eisenmangel hinweisen; mehr dazu lesen Sie hier: Kopfschmerzen durch Eisenmangel.
APO24-Tipp: Um festzustellen, ob es sich um Migräne handelt, benötigt Ihr Arzt oder Ärztin neben der körperlichen Untersuchung eine genaue Beschreibung Ihrer Beschwerden und wann diese auftreten. Ein Migräne-Tagebuch kann helfen, mögliche Trigger zu finden sowie Dauer, Zyklen und Begleitsymptome zu notieren.
Migräne Symptome
Migräne-Attacken sind besonders schmerzhaft und können den gesamten Körper sowie die Lebensqualität erheblich beeinflussen. Mögliche Symptome einer Migräne können variieren, da diese oft in mehreren Phasen verläuft:
Die Prodromalphase – Erste Anzeichen
Der Migräneanfall kann sich bereits Stunden oder Tage vor der Kopfschmerzphase ankündigen. Häufig auftretende Merkmale sind Stimmungsschwankungen, Nervosität, Heißhunger und Durst, Nackensteifheit, Konzentrationsprobleme, Müdigkeit sowie ein gesteigertes Kälteempfinden.
Die Auraphase - Migräne mit Aura
Bei etwa 20% der Betroffenen tritt nun die Aura-Phase ein. Sie klagen über Sehstörungen, wie z.B. helle Flecken oder Lichtblitze, Sprachprobleme, Kribbeln und Taubheit in Gesicht, Arme oder Beine. Wenn Sie unter Migräne mit Aura leiden, sollten Sie sich zu Beginn möglichst in ein dunkles Zimmer zurückziehen. Diese Phase dauert in der Regel 10 bis 60 Minuten.
Die Schmerzphase – Migräne Attacke
Anschließend treten die Schmerzen ein. Diese zeigen sich meist nur auf einer Seite des Kopfs, können sich jedoch auch auf die andere Seite oder im Stirn-, Augen- und Schläfenbereich ausbreiten. Pochende, pulsierende oder stechende Kopfschmerzen werden von Licht- und Geräuschempfindlichkeiten, Übelkeit & Erbrechen begleitet. Die Hauptphase der Migräne kann im Extremfall bis zu 72 Stunden anhalten.
Die Postdromalphase – Auflösung & Erholung
Die Symptome der Migräne sind zwar noch da, klingen jedoch langsam wieder ab. Danach sind die Patienten oft sehr müde, angeschlagen und erschöpft. Um wieder zu Kräften zu kommen und leistungsfähig zu sein, ist in dieser Phase viel Schlaf und Ruhe wichtig.
Wie lange dauert ein Migräne-Anfall?
Da nicht jeder Mensch alle Phasen durchläuft, kann keine pauschale Migräne-Dauer angegeben werden. Die Beschwerden der Migräne halten mehrere Tage an. Von der Frühphase bis zur vollständigen Erholung kann die Dauer insgesamt eine Woche betragen, denn die Erholungsphase nach den heftigen Kopfschmerzen sollte nicht unterschätzt werden.
Ursachen von Migräne
Die genauen Ursachen von Migräne sind bisher nicht vollständig geklärt. Forscher und Mediziner vermuten, dass eine vorübergehend stärkere Durchblutung von Gefäßen im Gehirn die Schmerzen erzeugt oder ebendiese, schmerzhafte Entzündungen in den Gefäßwänden verursacht. Auch genetische Faktoren spielen eine Rolle, da die Veranlagung zu Migräne wahrscheinlich vererbt wird.
Folglich können die Auslöser, auch Trigger, für Migräneanfälle unterschiedlicher Natur sein:
- Grelles Licht sowie starker Lärm
- Wettereinflüsse und -umschwünge
- Hormonelle Schwankungen
- Weiblicher Monatszyklus, Menstruation
- Unregelmäßige Mahlzeiten, Flüssigkeitsmangel
- Übermüdung durch zu wenig, schlechten Schlaf
- Stress, aber auch Nachlassen von Stress
- Bewegungsmangel und körperliche Überlastung
- Konservierungsstoffe, Geschmacksverstärker
- Histaminreiche Lebensmittel (Rotwein, Zitrusfrüchte, Schokolade)
Was hilft gegen Migräne?
Manchmal kann man die alltäglichen Belastungen, die zu einem Migräne-Anfall führen, nicht vermeiden. Dennoch ist das Ziel, einen entspannten Umgang mit ebendiesen zu fördern. Stress ist einer der häufigsten Auslöser für Migräne. Bringen Sie Struktur in Ihren Tagesablauf und vermeiden Sie unregelmäßige Lebensgewohnheiten, wie schwankende Mahlzeiten, zu wenig Trinken oder Schlafdefizit.
Jeder Mensch hat individuelle Trigger, die Migräne auslösen. Während einige empfindlich auf Wetterumschwünge reagieren, können andere besonders sensibel auf Lebensmittel mit Histamin, wie Tomaten, reagieren. Ein Migräne-Tagebuch ist ein hilfreiches Werkzeug, um persönliche Trigger zu identifizieren und frühzeitig Maßnahmen zu ergreifen, bevor Kopfschmerzen entstehen.
Auch Schmerzmittel (vorwiegend Migränemedikamente: Triptane) können helfen. Grundsätzlich gilt bei Migräne: je früher der Zeitpunkt der Einnahme, umso besser die Wirkung bei akuten Attacken. Welche Medikamente Ihnen bei Migräneanfällen helfen können, Einnahme und Dosierung klären Sie am besten mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt ab. Auf APO24 finden Sie zudem Öffnungszeiten und Bereitschaftsdienste von österreichischen Apotheken.
Ihr APO24-Team